Best Practice: Informatikkaufmann

Herr S., 37 Jahre alt


Ausbildung: Informatikkaufmann
Tätigkeiten: Buchhaltung, Kontenverwaltung, Softwarebetreuung
Art der Behinderung Sehbehinderung
Hilfsmittel: 27“-Monitore (2), Lesegerät, elektronische Lesehilfe, Arbeitsplatzleuchte, Lesebrille
Prozessbeteiligte: BFW, Arbeitgeber, Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit, Hilfsmittelhersteller

Wie gestaltete sich der erste Kontakt?

Herr S. leidet an einer angeborenen Seheinschränkung. Nach seiner Erstausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation und einer befristeten Beschäftigung folgte eine etliche Jahre andauernde „Dürreperiode“ mit Bewerbungsbemühungen sowie Trainings- und Auffrischungsmaßnahmen, die jedoch nicht zur angestrebten Integration in den 1. Arbeitsmarkt führten. Nach längerem Ringen um eine Maßnahme in einer Spezialeinrichtung konnte er nach einer Eignungsabklärung und einer Vorbereitungsmaßnahme schließlich eine Umschulung zum Informatikkaufmann im Berufsförderungswerk antreten.

Welche Schwierigkeiten/Befürchtungen gab es, …?

Herr S. leidet an einer angeborenen Seheinschränkung. Nach seiner Erstausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation und einer befristeten Beschäftigung folgten über viele Jahre erfolglose Bewerbungsbemühungen, einige Trainings- und Auffrischungsmaßnahmen, die jedoch nicht zur angestrebten Integration in den 1. Arbeitsmarkt führten. Nach längerem Ringen um eine Maßnahme in einer Spezialeinrichtung folgte nach Eignungsabklärung und Rehavorbereitung eine Umschulung zum Informatikkaufmann im Berufsförderungswerk. Er war zu Beginn verzagt und hatte die Sorge, keine Arbeit zu finden.

Welche Unterstützung hatte das Unternehmen in dieser Zeit?

Im Rahmen der Umschulung erfolgte ein mehrmonatiges Praktikum, das Herr S. in dem stetig wachsenden Verein in Halle leistete. Der Betrieb wollte nach und nach alle buchhalterischen Aufgaben selbst übernehmen, die bis dato ein Steuerbüro erledigt hatte, und war auf der Suche nach einem fähigen Mitarbeiter. Das Praktikum war eine willkommene Gelegenheit den potentiellen Kandidaten auf Herz und Nieren zu testen. Es passte für beide sowohl inhaltlich als auch menschlich und schnell war klar, Herr S. wird eingestellt. Da es noch einige Monate bis zum Ende der Umschulung waren und im Verein viel Arbeit liegenzubleiben drohte, wurde vereinbart, dass Herr S. dem Betrieb weiterhin einen Tag pro Woche zur Verfügung steht. Diese Zeit war aufgrund der Doppelbelastung sehr aufreibend für Herrn S., schließlich galt es die Prüfungen zu meistern. Das Berufsförderungswerk unterstützte ihn in dieser Phase zusätzlich.

Welche Vorteile hat das Unternehmen und wie ist die langfristige Perspektive?

Der Verein hat einen Mitarbeiter gewonnen, der die Buchhaltung des Betriebes aufbaut und für sie verantwortlich zeichnet und darüber hinaus die anfallenden IT- Aufgaben, wie Servereinrichtung und Softwarebetreuung übernimmt. Im Augenblick arbeitet Herr S. an 3 Tagen in der Woche im Home-Office, das bietet ihm die Möglichkeit individueller Bildschirmpausen, die er benötigt. An den beiden anderen Tagen ist er vor Ort. Die Einstellung erfolgte unbefristet. Die Eingliederungszuschüsse fielen entsprechend hoch aus.