Best Practice: Kaufmännische Sachbearbeiterin und Call-Center-Agent

Version vom 2. September 2019, 18:16 Uhr von KarlJ (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „<big>''' Frau Barbara N., 48. Jahre alt '''</big> {| class="wikitable" |- | '''Ausbildung:''' || Bürokauffrau |- | '''Tätigkeiten:''' || Mitarbeiterin als…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Frau Barbara N., 48. Jahre alt


Ausbildung: Bürokauffrau
Tätigkeiten: Mitarbeiterin als kaufmännische Sachbearbeiterin und Call-Center-Agent
Art der Behinderung hochgradige Sehbehinderung
Hilfsmittel: 24“-Monitor mit Schwenkarm, Vergrößerungssoftware ZoomText, Großschrifttastatur und eine extra Arbeitsplatzleuchte
Prozessbeteiligte: Jobcoach, Arbeitgeber, Kostenträger, Hilfsmittelausstatter


Wie gestaltete sich der erste Kontakt?

Im Rahmen einer Integrationsmaßnahme war die langzeitarbeitslose Barbara N. auf der Suche nach einem Praktikum. Telefonisch erkundigte sie sich bei einem Kleinunternehmen, das einen Call-Center-Agent suchte. Das Telefonat verlief gut und sie versendete ihre Bewerbungsunterlagen. Im Vorstellungsgespräch wurden Berührungsängste von Seiten des Arbeitgebers offen angesprochen („Können Sie alleine aufs Klo gehen?“). Das mehrmonatige Praktikum mündete in eine Festanstellung.


Welche Schwierigkeiten/Befürchtungen gab es, …?

Da Frau Barbara N. über zehn Jahre arbeitslos war, hatte sie einige Ängste und Befürchtungen aufgebaut („Ich bin nicht gut genug qualifiziert!“/ „Wer will mich schon?“/ „Ich traue mir die Aufgaben nicht mehr zu.“ Etc.). Im gesamten Bewerbungsprozess waren viele Einzelgespräche und Motivationsarbeit erforderlich.


Welche Unterstützung hatte das Unternehmen in dieser Zeit?

Das Praktikum wurde vom Jobcoach begleitet, der für Fragen jeglicher Art zur Verfügung stand und auch zu Beratungsgesprächen vor Ort kam. Die Übergangsphase vom Praktikum in die Anstellung wurde ebenfalls vom zuständigen Kostenträger begleitet.


Welche Vorteile hat das Unternehmen und wie ist die langfristige Perspektive?

Das Unternehmen hat den Vorteil, eine sehr motivierte Mitarbeiterin gewonnen zu haben, die dankbar ist, eine Chance erhalten zu haben. An finanzieller Unterstützung wurde Eingliederungshilfe vereinbart. Für den Betrieb Vermindert sich die Ausgleichsabgabe. Barbara N. ist sehr zufrieden, beruflich wieder Fuß gefasst zu haben und stärkt dadurch ihr Selbstwertgefühl. Alle Hürden gemeistert zu haben, ist ein großartiges Gefühl, dessen sie sich bewusst ist. Sie wird an ihrem Arbeitsplatz nicht auf ihre Behinderung „reduziert“, sondern erlebt sich als vollwertiges Teammitglied.