Ängste und Phobien: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 4. Februar 2020, 16:31 Uhr
Ängste und Phobien als mögliche Begleiterkrankungen zur Sehbehinderung bzw. Erblindung
Ein erhöhtes Auftreten von Ängsten ist in Verbindung mit Sehbehinderung häufig zu beobachten. Als Grund dafür kann angenommen werden, dass das Gefühl von Sicherheit und Kontrolle durch den Verlust des Sehvermögens eingeschränkt ist.
Ängste und Phobien sind zwei unterschiedliche Krankheitsgruppen, bei denen die Angst als Hauptsymptom im Vordergrund steht. Der Unterschied zwischen beiden besteht in den Auslösebedingungen.
Ängste sind nicht an bestimmte auslösende Bedingungen geknüpft und treten unabhängig von bestimmten Situationen auf.
Bei den Phobien dagegen liegen spezifische Auslöser vor, die eigentlich ungefährlich sind, jedoch angstbesetzt interpretiert und daher vermieden werden. Einen Krankheitswert erreicht ängstliches Verhalten dann, wenn bestimmte alltägliche Handlungen nicht mehr ausgeführt werden können. Ängste und Phobien treten auch gemeinsam oder in Verbindung mit Depressionen und Zwängen auf.
Die häufigsten Angsterkrankungen sind:
- Panikstörung:
Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind.
Wie bei anderen Angsterkrankungen zählen zu den wesentlichen Symptomen plötzlich auftretendes Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfremdungsgefühle. Oft entsteht sekundär auch die Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die Angst, wahnsinnig zu werden.
- Generalisierte Angststörung:
Die Angst ist generalisiert und anhaltend. Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, sie ist vielmehr "frei flottierend".
Die wesentlichen Symptome sind variabel, Beschwerden wie ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen, Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden gehören zu diesem Bild. Häufig wird die Befürchtung geäußert, der Patient selbst oder ein Angehöriger könnten demnächst erkranken oder einen Unfall haben.
Beispiele für Phobien sind:
- Agoraphobie:
Die Betroffenen haben Angst vor Menschenmengen und öffentlichen Plätzen, teilweise auch davor, aus dem Haus zu gehen. Die Agoraphobie kann mit oder ohne Panikstörung vorkommen.
- Soziale Phobie:
Es liegt eine Angst vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen vor. Häufig kommt ein Vermeidungsverhalten hinzu, das zu sozialer Isolation führt.
- Spezifische Phobien:
Hierbei handelt es sich um konkrete und auf ein Objekt bezogene Ängste. Häufig sind spezifische Phobien vor bestimmten Tieren, Höhe, Donner, Dunkelheit, Fliegen, geschlossenen Räumen, Zahnarzt usw.
Quelle: Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (Hrsg.). (2013). ICD-10-GM.
Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (10. Revision, deutsche Ausgabe).''
Verfügbar unter: www.icd-code.de