Bewerbungstraining

Bewerbungstrainings für blinde und sehbehinderte Menschen



Vorstellungsgespräche sind für seheingeschränkte Menschen häufig mit erhöhten Verunsicherungen verbunden, sei es hinsichtlich des Blickkontakts zu den beteiligten Gesprächsteilnehmern, des Umgangs mit Vorbehalten bzw. der Ungewissheit, die Sehbehinderung in adäquatem Maße zu thematisieren.

Ein wichtiger Baustein des Bewerbungstrainings ist die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. So wird beispielsweise in Berufsförderungswerken für blinde und sehbehinderte Menschen häufig das klassische Bewerbungstraining erweitert um Inhalte wie:

  • Beratung bei der Kleiderfrage, z.B. in Verbindung mit einer Farb- und Stilberatung
  • Trainieren von Körperhaltung und Blickkontakt
  • Verhaltensregeln in der Begrüßungs- und Smalltalkphase, z.B. korrektes Händeschütteln
  • Überwinden von Vorbehalten im Zusammenhang mit der Behinderung, z.B. durch Kommunizieren von blindheitsgemäßen Arbeitsweisen und -techniken, QR-Codes, Einsatz von Smartphones
  • Hilfsmittelausstattung und -finanzierung
  • Anfertigen eines Stärken- und Schwächenprofils
  • Einüben der freien Rede


Weitere Inhalte sind u.a. die sorgfältige Vorbereitung anhand eines Leitfadens in Bezug auf den potentiellen Arbeitgeber, die Besprechung der verschiedenen Phasen eines Vorstellungsgesprächs, die Vorbereitung auf mögliche Fragen, die gestellt werden aber auch selbst ins Gespräch eingebracht werden können sowie die Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs anhand eines Reflexionsbogens.

Meist mittels Rollenspielen (im Dreiersetting oder in der Gruppe) wird das Erlernte eingeübt und erprobt, wobei weniger der Einsatz einer Filmkamera im Vordergrund steht, sondern ein beobachtender Dritter u.a. Körperhaltung, Blickkontakt und Kommunikationsverhalten in einem persönlichen Feedback formuliert.