Bodenindikatoren

Bodenindikatoren

Foto eines Bahnsteigs mit Bodenindikatoren

Bodenindikatoren sind Bestandteile von Blindenleitsystemen. Damit sehbehinderte und blinde Nutzer Informationsstandpunkte selbstständig erreichen können, verändern Bodenindikatoren die Bodenoberfläche so, dass sie mit einem Blindentaststock, den Füßen sowie durch erhöhten Kontrast leicht wahrnehmbar sind. Solche Bodenindiktoren sind heute an zahlreichen öffentlichen Orten eingesetzt.

Grundprinzipien

  • stufenlose Wegeverbindungen für Rollstuhl- und Rollatornutzer
  • sichere, taktil und visuell gut wahrnehmbare Abgrenzung verschiedener Funktionsbereiche (z.B. niveaugleiche Flächen für den Rad- und Fußgängerbereich)
  • Erschütterungsarm berollbare, ebene und rutschhemmende Bodenbeläge
  • visuell wahrnehmbare und taktil stark kontrastreiche Gestaltung von Hindernissen und Gefahrenstellen
  • Anwendung des Zwei-Sinne-Prinzips
  • einheitliche Gestaltung von Leitsystemen, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen


Leitsystem mit Bodenindikatoren

In der DIN 32984 werden die Felder mit Bodenindikatoren demgemäß nach ihrer Funktion benannt und jeweils Rippen- oder Noppenplatten zugeordnet. Dabei bedeuten Rippenplatten immer, dass in Rippenrichtung gegangen werden kann, jedoch auch, dass seitlich wichtige Gebäude liegen können.
Noppenplatten signalisieren, vorsichtig zu sein oder sich neu orientieren zu müssen.


Drei Hauptfunktionen von Bodenindikatoren

1. Leitende Funktion: Gehen-Felder:
Rippen in Gehrichtung

2. Warnende Funktion: Halt-Felder
Rippen gegen Gehrichtung oder Noppen

3. Hinweisende Funktion: Achtung-Felder
Rippen in Gehrichtung oder Noppen


Übersicht der Bodenindikatoren

  • Leitstreifen

Rippenstruktur in Gehrichtung. Breite mind. 30 cm, Abstand zu Hindernissen mind. 60 cm

  • Abzweigfelder

Noppenstruktur (diagonale Noppenanordnung), i.d.R. 90x90 cm

  • Auffindestreifen

Es wird unterschieden in

  • Streifen mit Rippenstruktur (in Gehrichtung/parallel zum Bord); zum Auffinden von seitlich gelegenen Zielen, z.B. Haltestelle, Treppe, Eingang, Beginn und Ende eines Leitsystems
  • Streifen mit Noppenstruktur (orthogonale Noppenanordnung), zum Auffinden einer gesicherten Querungsstelle, die sich seitlich der Hauptgehrichtung befindet


  • Einstiegsfelder

Kennzeichnen den für blinde und sehbehindere Menschen bevorzugten Fahrzeugeinstieg (i.d.R. vordere Tür des Fahrzeuges)

  • Aufmerksamkeitsfelder

Kennzeichnen Niveauwechsel und Gefahrenstellen; können ungesicherte Querungsstellen anzeigen

  • Richtungsfelder

zeigen die Gehrichtung an Querungsstellen an

  • Sperrfelder

Kennzeichnen Querungen mit Bordhöhen < 3 cm

  • Begleitstreifen/Begleitflächen

Bodenbelag neben einem Bodenindikator, der den visuellen oder taktilen Kontrast zwischen Umgebungsbelag und profilierten Bodenindikator erhöht (sofern dies erforderlich ist), Begleitflächen sind den Begleitstreifen vorzuziehen.


Keine klassischen Bodenindikatoren sind Begrenzungsstreifen, Trennstreifen oder Trennsteine.
Diese sind z.B. erforderlich zur taktil und visuell wahrnehmbaren Trennung des Gehbereiches von niveaugleichen Verkehrsflächen anderer Verkehrsarten (Gehweg zum Radweg),